Alles, was Du zum 49€-Ticket wissen musst

Am 3. April geht das Deutschlandticket („49€-Ticket“) in den Vorverkauf. Das heißt: Bereits knapp einen Monat vor dem Start kannst Du es per Smartphone oder am Fahrkartenschalter kaufen. Gültig ist es dann ab dem 1. Mai. Wo das Ticket überall gilt, wie man es billiger bekommen kann und wie Du es am bequemsten kaufst, liest Du heute im […]

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Am 3. April geht das Deutschlandticket („49€-Ticket“) in den Vorverkauf. Das heißt: Bereits knapp einen Monat vor dem Start kannst Du es per Smartphone oder am Fahrkartenschalter kaufen. Gültig ist es dann ab dem 1. Mai. Wo das Ticket überall gilt, wie man es billiger bekommen kann und wie Du es am bequemsten kaufst, liest Du heute im Finanztip Newsletter: 

Was ist anders als beim 9€-Ticket? 

Natürlich der Preis – und zwar in doppelter Hinsicht: Das Deutschlandticket ist nicht nur teurer, die 49€ pro Monat sind nur der Einführungspreis. Offiziell heißt es deshalb auch „Deutschlandticket“ und nicht etwa „49€-Ticket“. Der Preis soll ab 2024 an die Inflation angepasst werden.

Und: Das Deutschlandticket ist ein monatliches Abo, keine einzeln verkaufte Monatskarte. Es verlängert sich also jeden Monat automatisch. Willst Du es nicht mehr, musst Du rechtzeitig kündigen. Das geht jeden Monat bis zum 10. des Monats, die Mindestlaufzeit liegt bei einem Monat. Heißt: Du kannst es z. B. am 1. kaufen und bis 10. wieder kündigen, wenn Du nur einen Monat fahren willst. Die Anbieter können Dir auch eine jährliche Zahlung anbieten. Wenn Dir das lieber ist, frag bei den Verkehrsunternehmen nach, Rabatt bekommst Du dafür aber nicht.

Wie das 9€-Ticket gilt auch das 49€-Tickt immer für einen konkreten Monat. Es gilt also nicht 30 Tage lang, sondern für März, April, Mai usw. Kaufst Du das Ticket für den Mai also z. B. erst in der zweiten Maiwoche, zahlst Du trotzdem 49€ dafür und hast eine Woche verschenkt.

Wo kann man das Ticket kaufen? 

Bei allen Verkehrsunternehmen in Deutschland. Und zwar jeweils online, per App oder lokal bei den Anbietern, z. B. in den Reisezentren der Deutschen Bahn oder bei Deinem Nahverkehrsanbieter am Schalter. Willst Du es in der App kaufen, achte darauf, dass Deine App spätestens am 3. April auf dem neuesten Stand ist. 

Mit welchen Zügen und Bussen darfst Du fahren – und wohin? 

Mit Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland. Also im Regionalexpress, der Berliner U-Bahn, der S-Bahn Stuttgart, aber z. B. auch in den Hamburger Hafenfähren – egal, wo Du es gekauft hast. Das Ticket gilt in Deutschland und auf ausländischen Strecken, deren Bahnhöfe zum Deutschlandtarif gehören. Du kannst damit also z. B. mit dem Regionalzug von Deutschland nach Salzburg (Österreich) oder Basel (Schweiz) fahren.

In Fernverkehrszügen, z. B. IC, EC und ICE, aber auch Fernbussen oder dem FlixTrain gilt das Ticket nicht. Es gibt lediglich eine – komplizierte – Ausnahme: Wird Dein Zug voraussichtlich mehr als 20 Minuten zu spät am Zielbahnhof ankommen, darfst Du als Ersatz einen Fernverkehrszug nehmen. Für den musst Du aber trotzdem erstmal eine Fahrkarte kaufen. Die reichst Du anschließend beim zuständigen Anbieter ein und er erstattet Dir dann die Kosten.

In welcher Form bekommst Du das Ticket? 

Normalerweise digital, also per App oder auf einer Chipkarte. Bis Ende des Jahres dürfen Dir Anbieter, die kein digitales Ticket zur Verfügung stellen können, eine Papierversion mit QR-Code ausstellen. Die App “Dein Deutschlandticket” soll es ab Anfang April geben, damit sollst Du zusätzlich auch E-Scooter und Leihräder mieten können. Aber auch in anderen Apps, z. B. in der Navigator-App der Bahn soll es das Ticket geben.

Gibt es das Ticket auch billiger? 

Ja, wenn Dein Arbeitgeber es Dir als Jobticket gibt und mindestens 25% der Kosten übernimmt. Dann bekommst Du bis Ende 2024 5% Rabatt vom Staat zusätzlich. Statt 49€ zahlst Du dann monatlich maximal 34,30€, die Dir vom Nettolohn abgezogen werden. 

Für Menschen mit wenig Einkommen soll es ebenfalls Rabatte geben. Die hängen aber von den Bundesländern ab, eine einheitliche Lösung gibt es bisher nicht. Wer z. B. Bürgergeld oder Wohngeld bekommt, soll in Hessen nur 31€ für das Ticket zahlen. Das gilt aber erst ab Anfang August. Wichtig: Wenn Du keinen Rabatt aufs Deutschlandticket bekommst, aber ein Sozialticket, lohnt es sich wahrscheinlich, nicht zu wechseln. Rechne es auf jeden Fall vorher durch! 

Das Abo behalten oder aufs Deutschlandticket wechseln? 

Du hast bereits ein Abo-Ticket? Dann wirst Du laut Verkehrsministerium von Deinem Anbieter kontaktiert, ob Du wechseln möchtest. Der Wechsel passiert nicht automatisch. Wenn Du pro Jahr bezahlst und wechselst, wird das Deutschlandticket in der Regel mit dem gezahlten Betrag verrechnet. Meistens sparst Du mit dem Deutschlandticket, das 588€ im Jahr kostet. Damit ist es z. B. billiger als ein Aboticket fürs Stadtgebiet in Hamburg, München oder Köln. 

Aber: Solche Abokarten bieten Dir oft Vorteile wie z. B. die Option, Kinder kostenlos mitzunehmen. Die hast Du mit dem Deutschlandticket nicht. Es kann sich also lohnen, genau durchzurechnen. Wichtig: Wenn Du schon ein Abo-Ticket hast, wechseln willst und Dein Anbieter Dich noch nicht kontaktiert hat, frag beim Kundencenter nach, ob Du zum 1. Mai einfach wechseln kannst. Wenn nicht, check die Kündigungsfrist für Dein Ticket. 

Was ist mit dem Semesterticket?  

Für Studierende wird es ein Upgrade aufs Deutschlandticket als Übergangsregelung geben: Sie sollen vorerst nur die Differenz zwischen dem Preis des Semestertickets und dem Preis des Deutschlandtickets bezahlen. Das haben die Verkehrsminister der Länder angekündigt. Bis es eine bundesweit einheitliche Regelung zum Deutschlandticket für Studierende gibt, müssen aber noch rechtliche Fragen geklärt werden. 

In München gibt es z. B. bereits eine Sonderregelung: Dort reicht der Solidarbeitrag des Semestertickets, den alle Studierenden zahlen müssen, für unbegrenzt viele Öffi-Fahrten bis Ende April. Im Anschluss kannst Du Dir das Deutschlandticket kaufen. Check also unbedingt, welche Regelung an Deiner Hochschule getroffen wurde. 

Sind die Regeln überall gleich? 

Das Deutschlandticket gilt zwar überall – aber nicht immer zu den gleichen Regeln. Eigentlich kannst Du mit dem Deutschlandticket Dein Fahrrad nicht gratis mitnehmen. Außer Du bist z. B. in Sachsen-Anhalt, dort geht das in Regionalzügen und S-Bahnen. In Sachsen geht das nicht – der Verkehrsverbund Oberelbe will aber ein regionales Zusatzticket anbieten, mit dem Du Fahrrad oder Hund für 10€/Monat mitnehmen kannst. In Nordrhein-Westfalen fährt dafür Dein Hund prinzipiell kostenlos mit. Informier Dich also vorher, falls Du Deinen Hund oder ein Fahrrad dabeihast. 

Wer bekommt kein Ticket? 

Bei vielen Anbietern, z. B. bei der Bahn oder auch bei der Münchner MVG zahlst Du per Lastschrift. Sie prüfen beim Kauf deshalb Deine Bonität. Bei ihnen könntest Du mit einer schlechten Schufa also leer ausgehen. Dieses Problem kannst Du umgehen: So macht z. B. der Anbieter Transdev (zu dem u. a. die Bayerische Oberlandbahn und die Nordwestbahn gehören) beim Bezahlen per Lastschrift keinen Schufa-Check. Scheitert der Bankeinzug, wirst Du zuerst zweistufig aufgefordert, zu zahlen, anschließend übernimmt eine Inkassofirma. Bei der Berliner BVG sollen Kunden das Ticket auch mit negativer Schufa bekommen. 

Du bekommst das Deutschlandticket vom Chef? Wie Du es mit der Entfernungspauschale verrechnest, erfährst Du in unserem Ratgeber.  

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